Totfunde von Braunbären waren im östlichen Teil der Kantabrischen Gebirgskette eine Konstante in den letzten Jahrzehnten und immer im Zusammenhang mit jagdlichen Tätigkeiten.
Aber der Fund von gar gleich 4 tot aufgefundenen Braunbären in den vergangenen Monaten kann kein Zufall sein und mehr noch, wenn man sich die Gegend anschaut, in der sie aufgefunden worden. Es handelt sich um Jagdreviere und diese geschützten Tiere wurden nach Beginn der Jagdsaison gefunden.
Wir glauben nicht, dass wir uns zu weit aus dem Fenster lehnen, wenn wir behaupten, dass die Regierung von Kastillien und Leon geflissentlich die toten Bären in Jagdrevieren nicht zur Kenntnis nimmt. Und dann hinterher auch noch die Todesursachen verschweigt. Und sich dann noch damit zu brüsten, mit welcher Effizienz sie imstande ist, tote Bären aufzuspüren, ist wirklich schon ein Hohn. Denn die sollten sie besser für den Schutz von lebenden Bären aufbringen, indem sie verhindern, dass diese Tiere überhaupt getötet werden.
Statt dessen vermittelt die Regierung den Eindruck, dass gerade in dieser Region eine positive Entwicklung der Braunbären zu verzeichnen ist, indem sie vorsätzlich falsche Angaben zur Zahl der fortpflanzungsfähigen Bärinnen angibt.
Was auch ganz typisch für die kastillianische Regierung ist, ist die Tatsache, dass die Todesursachen dieser Bären niemals öffentlich bekanntgegeben werden. Die Ergebnisse der Nekropsien werden nicht öffentlich bekannt gegeben und auch weiss man nichts über die Verfahren, mit denen die Überreste behandelt werden.
Aber schauen wir uns das Ganze doch einmal genauer an:
Nr. 1
Geschlecht: Unbekannt
Alter: Erwachsenes Tier
Datum des Fundes: 14.07.2018
Ort des Fundes: Abwasserkanal
Gemeinde: Cillórigo de Liébana
Provinz: Kantabrien
Schutzausweisung des Gebietes: Naturpark
Nutzung des Gebietes: Jagdrevier von Saja
Todesursache: Unbekannt (Die Verwesung des Kadavers war schon sehr weit fortgeschritten)
Verantwortliches Institut: Station für Wildtierhilfe Villaescusa
Pressemeldung:
www.europapress.es/cantabria/noticia-aparece-cadaver-oso-pardo-adulto-cillorigo-liebana-20180716121801.html
Nº2
Geschlecht: Männlicher Bär
Alter: Erwachsenes Tier
Datum des Fundes: 05.10.2018
Ort des Fundes: Stausee von Requejada
Gemeinde: Cervera de Pisuegra
Provinz: Palencia
Schutzausweisung des Gebietes: Naturpark
Nutzung des Gebietes: Jagdrevier von Fuentes Carrionas
Todesursache: Es konnten nur Knochenreste geborgen werden, die auf dem Grund des Stausees gefunden worden sind
Verantwortliches Institut: Zentrum für Wildtierhilfe von Valladolid Vorgehensweise de Nekropsie: Unbekannt
Pressemeldung:
www.noticiascyl.com/palencia/sucesos-palencia/2018/10/05/hallado-el-esqueleto-de-un-oso-pardo-en-el-embalse-de-la-requejada/
Nr. 3
Geschlecht: Unbekannt
Alter: Unbekannt
Datum des Fundes: 27.10.2018
Ort des Fundes: Casasuertes
Gemeinde: Burón
Provinz: León
Schutzausweisung des Gebietes: Nationalpark Picos de Europa
Nutzung des Gebietes: Jagdrevier von Riaño
Todesursache: Kadaver befand sich in fortgeschrittenem Stadium der Verwesung
Verantwortliches Institut: CRAS von Valladolid
Vorgehensweise: Unbekannt
Pressemeldung:
www.europapress.es/castilla-y-leon/noticia-descubiertos-restos-oso-pardo-avanzado-estado-descomposicion-municipio-leones-buron-20181027172128.html
Nr. 4
Geschlecht: Männlicher Bär
Alter: Erwachsenes fortpflanzungsfähiges Tier
Datum: 08.11.2018 Ort: Celada de Roblecedo
Gemeinde: Cevera de Pisuegra
Provinz: Palencia
Schutzausweisung des Gebietes: Naturpark
Nutzung des Gebietes: Jagdrevier
Todesursache: Der Kadaver war von Geiern angefressen und von einem anderen Bären bewegt worden, aber es konnten keine angenagten Knochen festgestellt werden. Der Kadaver wurde neben einem Wanderweg in Richtung des Ortes Los Rodondos bei Brañosera gefunden. An jenem Tag war die Jägerbande, die sich als „Bärentöter“ ausgibt, des naheliegenden Ortes unterwegs.
Verantwortliches Institut: CRAS von Valladolid
Vorgehensweise: Unbekannt
Pressemeldungen:
www.diariodeleon.es/noticias/provincia/aparece-palencia-tercer-oso-muerto-cordillera-mes_1291137.html
www.diariodevalladolid.es/noticias/castillayleon/hallan-restos-oso-pardo-montana-palentina_134415.html